Der DBV bekommt eine neue Box­hal­le am Olym­pia­stütz­punkt Heidelberg

Quantensprung für den Boxsport

Aktu­ell ent­steht am Olym­pia­stütz­punkt Rhein-Neckar in Hei­del­berg eine neue Trai­nings­hal­le für die Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten des Deut­schen Box­sport-Ver­ban­des. Mit der Fer­tig­stel­lung ist im Herbst die­ses Jah­res zu rechnen.

Die Bedin­gun­gen für die Boxe­rin­nen und Boxer wer­den sich nach Inbe­trieb­nah­me der neu­en Hal­le erheb­lich ver­bes­sern. DBV-Sport­di­rek­tor Micha­el Mül­ler spricht in die­sem Zusam­men­hang von einem »Quan­ten­sprung«. Dani­el Str­igel, Lei­ter des Olym­pia­stütz­punk­tes, ver­deut­licht den Unterschied:

»In der alten Trai­nings­hal­le steht eine Flä­che von 450 Qua­drat­me­tern zur Ver­fü­gung, auf der wir drei Box­rin­ge unter­brin­gen kön­nen, aber drum­her­um kaum noch Frei­flä­chen haben. In der neu­en Hal­le brin­gen wir auf 1000 Qua­drat­me­ter fünf Box­rin­ge unter und die Sport­ler haben außer­dem noch Platz für frei­es Training.«

Quan­ten­sprung für den Boxsport

DBV-Sport­di­rek­tor Micha­el Mül­ler erläu­tert die Bedeu­tung der Maß­nah­me für den olym­pi­schen Box­sport in Deutschland:

»Am Olym­pia­stütz­punkt Hei­del­berg bekommt der DBV eine der größ­ten und moderns­ten Box­hal­len der Welt mit viel­fäl­ti­gen Nut­zungs­mög­lich­kei­ten. Neben dem täg­li­chen Trai­ning der Stütz­punkt­sport­ler sind auch gro­ße Spar­rings­lehr­än­ge mit 100 bis 120 Teil­neh­mern mög­lich. Die ver­schieb­ba­ren Hoch­rin­ge erlau­ben außer­dem die Aus­tra­gung von Wett­kämp­fen. Aus den USA, Kasach­stan, Eng­land, Russ­land, der Ukrai­ne, Indi­en und wei­te­ren Län­dern wur­de bereits Inter­es­se signalisiert.«

Das Bau­pro­jekt hat ein Volu­men von 3,7 Mil­lio­nen Euro und wird gemein­sam vom Land Baden-Würt­tem­berg (1,5 Mio), dem Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um (1,2 Mio) und der Stadt Hei­del­berg (1,0 Mio) finan­ziert. Die Hal­le, mit öffent­li­chen Mit­teln errich­tet, steht aus­schließ­lich dem olym­pi­schen Box­sport zur Verfügung.

Innenansicht der Boxhalle am Olympiastützpunkt Heidelberg
Der Blick ins Inne­re der Hal­le: In fünf Box­rin­gen kann par­al­lel trai­niert wer­den. Für Wett­kämp­fe kön­nen die Rin­ge leicht ver­scho­ben wer­den. Links im Bild die Gerä­te­stre­cke mit den ver­schieb­ba­ren Sandsäcken.
Außenansicht der Boxsporthalle am Olympiastützpunkt Heidelberg
Die neue Box­sport­hal­le von der Gar­ten­an­sicht mit ihren begrün­ten Fassadenelementen.

Effek­ti­ve Nut­zung der Flächen

Der Neu­bau wird direkt an das Gebäu­de des Olym­pia­stütz­punk­tes ange­baut. Dies ermög­licht die Nut­zung von Umklei­de- und Dusch­räu­men im bestehen­den Gebäu­de – mit dem posi­ti­ven Effekt, dass in der neu­en Hal­le mehr Platz für das Trai­ning bleibt. 

Nur zwei Büros bzw. Bespre­chungs­räu­me sowie zwei Toi­let­ten muss­ten im neu­en Gebäu­de ein­ge­plant wer­den. Der Rest der über­bau­ten Flä­che steht dem Sport zur Ver­fü­gung. Neben der gro­ßen Hal­le sind noch zwei Neben­räu­me jeweils für Gerä­te- und Medi­zin­ball­trai­ning vorgesehen.

Für Video-Ana­ly­sen des Trai­nings wird ein Kame­ra­sys­tem fest instal­liert, das die Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten in den Rin­gen auf­zeich­nen kann.

Bau mit Pilotcharakter

Neue Wege beschritt man bei bei der kon­zep­tio­nel­len Pla­nung des Gebäu­des. Hier kamen bewähr­te Ver­fah­ren und Ele­men­te des indus­tri­el­len Hal­len­baus zur Ver­wen­dung, was im Sport­hal­len­bau bis­lang nur wenig ver­brei­tet ist.

Archi­tekt und Pro­jekt­ma­na­ger Frank König, der die Hal­le ent­warf und das Pro­jekt in der Bau­aus­füh­rung beglei­te­te, erläu­tert die Vor­tei­le die­ser Planung:

»Der Rück­griff auf Mög­lich­kei­ten des Indus­trie­hal­len­baus ermög­lich­te, das Bud­get best­mög­lich für den sport­li­chen Zweck des Pro­jekts zu nut­zen. Denn schluss­end­lich ist es immer schnel­ler und güns­ti­ger, für bau­li­che Stan­dard­auf­ga­ben auch ver­füg­ba­re bau­li­che Stan­dard­lö­sun­gen zu verwenden.«

Boxsporthalle am Olympiastützpunkt Heidelberg im Bau
Ein Bild vom Bau­fort­schritt im Okto­ber 2020: Die modu­la­re Bau­wei­se aus dem Indus­trie­hal­len­bau ermög­lich­te eine kos­ten­güns­ti­ge Pla­nung und schnel­le Umset­zung des Bau­pro­jek­tes zum Nut­zen des Sports. Die Fer­tig­stel­lung wird für den Herbst 2021 erwartet.